Gernot & Christiane Schulze

qualifizierte Tageseltern

Pädagogisches Konzept

Seit dem Sommer 2010 wohnen wir in unseren eigenen vier Wänden. Da Christiane bereits seit einem Jahr als Kindertagespflegeperson tätig war, als der Kauf zur Diskussion stand, konnte das Haus perfekt auf die eigenen und die Tageskinder ausgerichtet werden. Wir verbringen die Zeit von ungefähr April bis Oktober im Freien, im Garten und auf der überdachten Terrasse. Hier werden auch die Mahlzeiten eingenommen. Nur zum Schlafen nutzen wir das Schlafzimmer der Einliegerwohnung. Diese befindet sich im ersten Stock unseres Hauses und wird von Oktober bis April als Winterquartier genutzt. Hier stehen den Kindern neben dem Ruheraum auch ein großes Spielzimmer, eine kindgerecht eingerichtete Küche und ein Bad mit Wickeltisch und Toilette zur Verfügung. Bei milder Witterung verbringen wir dennoch unsere Spielzeit im Garten.

Unser Garten ist ausgestattet mit einem Spielhaus mit Rutsche, einer Sandkiste, einem Trampolin und allerlei Fahrzeugen (Bobbycar, Laufräder, Roller…). In den Sommermonaten beschäftigen wir uns gerne mit einem größeren Projekt – so entstanden bereits eine Kräuterspirale, ein Barfußpfad und ein Insektenhotel jeweils in Zusammenarbeit mit den Kindern. Der Alltag wird abwechslungsreich durch Spaziergänge zum nahegelegenen Spielplatz, zum Wochenmarkt oder in ein kleines Waldstück.

Zu den täglichen Aufgaben und Abläufen gehören neben pädagogischer Arbeit, reichlich Spielerei und Toberei auch das Versorgen der Meerschweinchen und die Pflege des Gemüse- und Kräutergartens. Hier lernen schon die ganz Kleinen den rücksichtsvollen Umgang mit der Natur und ihren Bewohnern. Außerdem ist es für alle Entwicklungsbereiche der Kinder förderlich, die Natur zu beobachten und in Naturverbundenheit aufzuwachsen. Dazu gehört es auch, dass bei entsprechenden Temperaturen schnell die Schuhe im Schrank verschwinden und unsere Füße frische Luft und verschiedene Untergründe genießen dürfen.

Der Speiseplan ist ausgewogen und abwechslungsreich. Wir achten auf regionales und saisonales Einkaufen und kochen täglich frisch. Obstmahlzeiten sind selbstverständlich. Im Sommer und Herbst steht auch die eigene Ernte auf dem Speiseplan – von Tomaten über Gurken, Porree, Kohlrabi und Salat bis Erd- und Himbeeren bietet unser Garten eine kleine Auswahl. Ebenso trinken wir Tee aus eigenen Kräutern (Thymian, Salbei, Minzen usw.) und rühren unseren eigenen Kräuterquark an.

Um den Kindern Sicherheit zu geben, legen wir großen Wert auf einen geregelten Tagesablauf und immer wiederkehrende Rituale. Wir starten um acht Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück in den Tag, welches in der Regel schon fertig vorbereitet ist, während die Kinder nach und nach bei uns ankommen. Wir beginnen jede Mahlzeit mit einem Tischspruch, fangen gemeinsam an und bleiben (nach Möglichkeit!) sitzen, bis alle Kinder in Ruhe fertig gegessen haben. Wir räumen das Geschirr weg, wischen den Tisch ab und fegen bei Bedarf den Küchenboden, damit die Küche zum Mittagessen dann auch wieder sauber ist. Die Kinder helfen ihren Fähigkeiten entsprechend mit.  

Nach dem Frühstück gibt es eine kleine Begrüßungsrunde, in der wir singen, musizieren oder miteinander reden. Jedes Kind erfährt Wahrnehmung und Wertschätzung; wenn die Kinder schon sprechen können, bekommen sie hier Raum, z.B. vom Wochenende zu berichten. Ebenso besprechen wir auch, was uns am Tag erwartet – werden wir basteln, spielen, einen Spaziergang machen oder bekommen wir Besuch?

Wir sind in Kontakt miteinander, die Kinder lernen einfache Verhaltensweisen wie zum Beispiel, ein anderes Kind ausreden zu lassen oder zu warten, bis sie an der Reihe sind. Den restlichen Vormittag füllen wir abwechselnd mit pädagogischen Angeboten, Freispiel oder allem, was kleine Kinder brauchen – uns sind Bewegung, Frischluft und das Kennenlernen der eigenen Grenzen durch ständiges Ausprobieren wichtig. Unser Garten und die Einliegerwohnung bieten dafür reichlich Raum. Wir beobachten, interagieren, regen an oder schlüpfen auch in alle möglichen Rollen; je nachdem, was die Gruppe grad bewegt und inspiriert.

Um elf Uhr gibt es ein gemeinsames Mittagessen, das jeden Tag in der gleichen Reihenfolge eingeläutet wird: erst wird aufgeräumt, dann waschen wir unsere Hände, bei Bedarf gehen die großen Kinder noch einmal zur Toilette, und dann treffen wir uns am Tisch. Für die kleinen Kinder ist das Essen oft schon aufgefüllt, damit es nicht zu heiß ist, wenn wir startklar sind. Die größeren Kinder dürfen ihr Mittagessen selbst auffüllen, damit sie lernen, Mengen und Portionen einzuschätzen. Als Getränke stehen Früchte- oder Kräutertees und Leitungswasser zur Verfügung. Ab ca. 18 Monaten lernen die Kinder schrittweise, aus einem Becher zu trinken.

Nach dem Mittagessen werden die Zähne geputzt und alle Kinder gehen schlafen. Hierzu steht ein Ruheraum im ersten Stock zur Verfügung, wir haben über ein Babyphone ständig ein Ohr bei den Kindern.

Hortkinder werden aktuell nicht mehr betreut, die Altersstruktur umfasst sieben/acht Monate bis i.d.R. zum Wechsel in den Kindergarten, also ungefähr drei/dreieinhalb Jahre.

Nach dem Aufwachen nehmen die Kinder noch eine kleine "Brotzeit" ein und die Zeit bis zum Abholen füllen wir mit gemeinsamem Spiel, Spaß und Toben. Nebenbei fangen wir schon an, aufzuräumen.

Die wichtigsten Partner in der Kindertagespflege sind für uns die Eltern der uns anvertrauten Kinder. Deshalb pflegen wir den Kontakt über die täglichen Bring- und Holzeiten auch bei Elternabenden und gemütlichen Terminen, wie zum Beispiel gemeinsamem Frühstück, Sommerfest oder Weihnachtsfeier. Hier steht nicht nur der Kontakt zu uns, sondern auch der Kontakt zu anderen Eltern im Fokus. So ermöglichen wir gegenseitigen Austausch und für die Eltern, so hoffen wir, das Gefühl, gut aufgehoben zu sein.  

In unserer Großkindertagespflege dürfen bis zu acht fremde Kinder zur selben Zeit betreut werden. Diese sind uns vertraglich zugeordnet.

Die Kernzeiten der Betreuung sind montags bis donnerstags von 7:30 bis 16 Uhr und am Freitag von 7:30 bis 15:30 Uhr. Betreuung außerhalb dieser Zeiten kann in Einzelfällen besprochen und vereinbart werden. Für uns ist es selbstverständlich, die Kinder so in unsere Familie zu integrieren, dass auch eine Betreuung im Notfall und/oder am Wochenende nicht ausgeschlossen ist. Ebenso stehen wir den Eltern gerne bei Fragen, Sorgen oder Problemen beratend zur Seite. Durch die inzwischen zwölfjährige Erfahrung in der Kindertagespflege und die Erfahrung mit den eigenen Kindern können wir als Multiplikatoren fungieren und evtl. Kontakte vermitteln oder uns Informationen einholen, die den Eltern hilfreich sein könnten.

Stand: Januar 2022